Der Auslöser der Diskussion:
Aufhebung des Fahrverbotes für Schwerverkehr auf B123 geplant
Michaela Primessnig aus Perg, Tips Redaktion, erstellt am 17.06.2014, 15:00 Uhr
BEZIRK.
Damit die Anrainer der Aisttalstraße in Zukunft beruhigter schlafen
können, stellt Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl eine Aufhebung
des Fahrverbotes für den Schwerverkehr auf der B123 in Aussicht.
„Die Schwertberger leider unter der derzeitigen Situation und dafür habe ich auch Verständnis. Mit Straßensperren werden wir das Problem aber nicht lösen können“, so Straßenbaureferent Franz Hiesl. Weil die Gemeinde Schwertberg ein erstklassiger Industriestandort ist, sei es nur logisch, dass der Verkehr dort zunehme. „Ich habe aber kein Verständnis für Aggressionen gegen den Güterverkehr“, betont Hiesl. „Das ist der Preis dafür, dass wir gut leben und viele Arbeitsplätze vor der Haustüre haben.“
Entlastung für die Aistalstraße verspricht sich der Perger von einer Aufhebung des Fahrverbotes für den Schwerverkehr auf der Wartberger Straße (B123). Damit es nicht dort zu einer ähnlichen Situation kommt, soll in Pregarten ein Teil der Straße an die Gemeinde gehen, die so verkehrsberuhigende Maßnahmen setzen kann.
Einbahnsystem für Frächter als Vorschlag der Wirtschaft
Auch von Seite der Wirtschaft winkt nun Unterstützung: Von der Firma Petschl wurde die Idee an Hiesl herangetragen, dass man eine Vereinbarung mit den Frächtern treffen könnte, um den Verkehr umzuverteilen. Mit voller Last über die Aisttalstraße, mit leerer Fuhr über die B123. Hiesl kann diesem Vorschlag einiges abgewinnen. „Auf diese Weise ließe sich einiges steuern. Es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert. Wir können den Verkehr nicht über Linz führen, aber wir müssen schon fair bleiben.“
„Die Schwertberger leider unter der derzeitigen Situation und dafür habe ich auch Verständnis. Mit Straßensperren werden wir das Problem aber nicht lösen können“, so Straßenbaureferent Franz Hiesl. Weil die Gemeinde Schwertberg ein erstklassiger Industriestandort ist, sei es nur logisch, dass der Verkehr dort zunehme. „Ich habe aber kein Verständnis für Aggressionen gegen den Güterverkehr“, betont Hiesl. „Das ist der Preis dafür, dass wir gut leben und viele Arbeitsplätze vor der Haustüre haben.“
Entlastung für die Aistalstraße verspricht sich der Perger von einer Aufhebung des Fahrverbotes für den Schwerverkehr auf der Wartberger Straße (B123). Damit es nicht dort zu einer ähnlichen Situation kommt, soll in Pregarten ein Teil der Straße an die Gemeinde gehen, die so verkehrsberuhigende Maßnahmen setzen kann.
Einbahnsystem für Frächter als Vorschlag der Wirtschaft
Auch von Seite der Wirtschaft winkt nun Unterstützung: Von der Firma Petschl wurde die Idee an Hiesl herangetragen, dass man eine Vereinbarung mit den Frächtern treffen könnte, um den Verkehr umzuverteilen. Mit voller Last über die Aisttalstraße, mit leerer Fuhr über die B123. Hiesl kann diesem Vorschlag einiges abgewinnen. „Auf diese Weise ließe sich einiges steuern. Es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert. Wir können den Verkehr nicht über Linz führen, aber wir müssen schon fair bleiben.“
Das zweite Interview nach der Reaktion von Mauthausen:
Hiesl: "Es ist für mich unverständlich, warum die B123 mit einem Schwerverkehr-Verbot belegt ist"
Michaela Primessnig aus Perg, Tips Redaktion, erstellt am 08.07.2014, 16:00 Uhr
BEZIRK.
Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl musste vom
SP-Bezirksvorsitzenden Thomas Punkenhofer heftige Kritik einstecken,
weil dieser das Fahrverbot für den Schwerverkehr auf der B123 aufheben
will. Tips-Redakteurin Michaela Primeßnig hat den Straßenbaureferenten um Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten.
Tips: Welchen Vorteil sehen Sie in der Aufhebung des Schwerverkehr-Verbotes auf der B123?Hiesl: Durch das Fahrverbot kam es zur Mehrbelastung auf der Aisttalstraße in Schwertberg. Allein schon wegen der unterschiedlichen Wertigkeit der beiden Straßen ist es unverständlich, dass der Schwerverkehr sich auf einer Landesstraße durch das Ortsgebiet von Schwertberg bewegen muss und die besser ausgebaute B123 mit einem Schwerverkehr-Verbot belegt ist.
Wir führten Mitte Mai eine Verkehrszählung auf der Aisttalstraße durch und diese ergab eine Steigerung des LKW-Verkehrs an zwei von drei Messpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Zudem kam es zu einer deutlichen Überschreitung der verordneten 30km/h-Beschränkung trotz verstärkter Polizeipräsenz.
Als erstes werde ich mit LH-Stv. Entholzer ein Gespräch führen und Lösungsmöglichkeiten diskutieren.
Tips: Welche verkehrsberuhigenden Maßnahmen sollen gesetzt werden, damit der zusätzliche Verkehr für die Anrainer der B123 erträglich bleibt? Die Anrainer klagen schon jetzt über unübersichtliche Stellen und gefährliche Schulbus-HaltestellnHiesl: Wichtig ist, dass die Verkehrsbelastung in der Region gleich verteilt wird. Gefahrenstellen sind unabhängig von etwaigen Verboten zu beseitigen.
Tips: Wie schaut es aktuell mit der Donaubrücke Mauthausen aus? Gibt es bereits Neues aus NÖ? Wie lange muss man noch rechnen, bis die Planungen beginnen können?
Hiesl: Mit der Planung der neuen Donaubrücke in Mauthausen wird begonnen, sobald die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes in Niederösterreich zur Umfahrung Pyburg vorliegt.
Tips: Würde es nicht Sinn machen, mit der Öffnung für den Schwerverkehr zu warten, bis hier die nächsten Schritte geplant sind?
Hiesl: Natürlich fließen solche Überlegungen in die Entscheidungsfindung mit ein. Trotzdem brauchen wir rasche Lösungen.
Tips: Bürgermeister Thomas Punkenhofer hat an der Aufhebung des Schwerverkehr-Fahrverbotes auf der B123 kein gutes Haar gelassen. Mächten Sie dazu nochmal Stellung nehmen?
Hiesl. Der Herr Bürgermeister von Mauthausen soll nicht von seinen eigenen Problemen ablenken. Er hat zahlreiche eigene Verkehrsprobleme in seinem Veranstwortungsbereich zu meistern, wenn ich da nur an die Zufahrts. und Abfahrtsproblematik der Wohnbauprojekte m Kirchenberg denke. Ich würde mir hier im Sinne der Mauthausener eine rasche und sinnvolle Lösung wünschen. Wenn er ein Problem mit der Öffnung für den Schwerverkehr auf der B123 hat, empfehle ich ihm mit seinem Parteikollegen und zuständigen landesrat Entholzer in Kontakt zu treten.
Tips: Welchen Vorteil sehen Sie in der Aufhebung des Schwerverkehr-Verbotes auf der B123?Hiesl: Durch das Fahrverbot kam es zur Mehrbelastung auf der Aisttalstraße in Schwertberg. Allein schon wegen der unterschiedlichen Wertigkeit der beiden Straßen ist es unverständlich, dass der Schwerverkehr sich auf einer Landesstraße durch das Ortsgebiet von Schwertberg bewegen muss und die besser ausgebaute B123 mit einem Schwerverkehr-Verbot belegt ist.
Wir führten Mitte Mai eine Verkehrszählung auf der Aisttalstraße durch und diese ergab eine Steigerung des LKW-Verkehrs an zwei von drei Messpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Zudem kam es zu einer deutlichen Überschreitung der verordneten 30km/h-Beschränkung trotz verstärkter Polizeipräsenz.
Als erstes werde ich mit LH-Stv. Entholzer ein Gespräch führen und Lösungsmöglichkeiten diskutieren.
Tips: Welche verkehrsberuhigenden Maßnahmen sollen gesetzt werden, damit der zusätzliche Verkehr für die Anrainer der B123 erträglich bleibt? Die Anrainer klagen schon jetzt über unübersichtliche Stellen und gefährliche Schulbus-HaltestellnHiesl: Wichtig ist, dass die Verkehrsbelastung in der Region gleich verteilt wird. Gefahrenstellen sind unabhängig von etwaigen Verboten zu beseitigen.
Tips: Wie schaut es aktuell mit der Donaubrücke Mauthausen aus? Gibt es bereits Neues aus NÖ? Wie lange muss man noch rechnen, bis die Planungen beginnen können?
Hiesl: Mit der Planung der neuen Donaubrücke in Mauthausen wird begonnen, sobald die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes in Niederösterreich zur Umfahrung Pyburg vorliegt.
Tips: Würde es nicht Sinn machen, mit der Öffnung für den Schwerverkehr zu warten, bis hier die nächsten Schritte geplant sind?
Hiesl: Natürlich fließen solche Überlegungen in die Entscheidungsfindung mit ein. Trotzdem brauchen wir rasche Lösungen.
Tips: Bürgermeister Thomas Punkenhofer hat an der Aufhebung des Schwerverkehr-Fahrverbotes auf der B123 kein gutes Haar gelassen. Mächten Sie dazu nochmal Stellung nehmen?
Hiesl. Der Herr Bürgermeister von Mauthausen soll nicht von seinen eigenen Problemen ablenken. Er hat zahlreiche eigene Verkehrsprobleme in seinem Veranstwortungsbereich zu meistern, wenn ich da nur an die Zufahrts. und Abfahrtsproblematik der Wohnbauprojekte m Kirchenberg denke. Ich würde mir hier im Sinne der Mauthausener eine rasche und sinnvolle Lösung wünschen. Wenn er ein Problem mit der Öffnung für den Schwerverkehr auf der B123 hat, empfehle ich ihm mit seinem Parteikollegen und zuständigen landesrat Entholzer in Kontakt zu treten.
Die Antwort auf meinen Leserbrief:
Verkehr bedeutet auch Lebensqualität
Zum Leserbrief von Johann Wöckinger, Schwertberg, am 14. Juli in den OÖN
Ich bedanke mich bei Herrn Johann Wöckinger
für seine Unterstützung für mein Anliegen, den Schwer- und
Transitverkehr auf dem hochrangigen Straßennetz zu halten. Sein
Vorschlag, die L1415 genauso mit einem Schwerverkehrsverbot zu versehen
wie die B123, das ein Fahrverbot für Lkws über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht
zur Folge hat, greift leider aus mehreren Gründen zu kurz.
1. Sowohl Schwertberg als auch Mauthausen haben
sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich – auch aufgrund der guten
Verkehrsinfrastruktur – sehr gut entwickelt. Der Bezirk Perg lebt auch
vom Schwerverkehr, wenn ich nur an die Warenlieferungen der großen
Betriebe wie Baumax, Engel, Hödlmayr, HABAU, Synthesa, Merckens und
Poschacher denke. Viele Arbeitsplätze hängen hiervon direkt oder
indirekt ab.
2. Der Großteil der Nahversorgung des ländlichen
Raums mit Lebensmitteln des täglichen Gebrauchs wird mit großen Lkws
organisiert. Jedes Lebensmittelgeschäft wird zum Teil sogar mehrmals am
Tag beliefert. Hier geht es auch um die Lebensqualität im ländlichen
Raum.
3. Auch der öffentliche Verkehr in der Region
wäre von einer solchen einschränkenden Maßnahme betroffen, da
Linienbusse in der Regel mehr als 3,5 Tonnen auf die Waage bringen.
4. Ebenfalls würden die Lärm- und
Umweltbelastungen enorm steigen. Ein Lkw, der von Hagenberg nach
Mauthausen Lebensmittel transportiert, fährt über die B123 17,8 km und
über die L1415 22,6 km zur Mauthausener Donaubrücke. Käme ein
Schwerverkehrsverbot, müsste dieser Lkw die Autobahn über
Gallneukirchen, Linz, Enns, Knoten St. Valentin nach Mauthausen nehmen.
Diese Wegstrecke würde sich dann auf 59,2 km belaufen, also fast auf das
Dreifache! Das bedeutet auch das Dreifache an Benzinverbrauch,
Lärmbelästigung und an Kosten.
Der Vorschlag von Herrn Wöckinger würde in
weiterer Folge große Betriebe zu Standortverlegungen zwingen bzw. die
Lebensqualität des ländlichen Raums bedeutend schmälern. Deswegen möchte
ich den Verkehr auf mehrere Schultern verteilen, da ja auch alle von
der Lebensqualität profitieren.
Franz Hiesl, Straßenbaureferent LH-Stv.
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